SEO 2018 – das kommt, das bleibt

Auf den Modeblogs geht es langsam los – da wird man im tiefsten Dezember bereits mit luftigen Blümchenkleidern und anderen Trends für Frühjahr und Sommer 2018 konfrontiert. Während ich schon beim Anblick dieser Bilder Gänsehaut bekomme und in Gedanken eher bei der Anschaffung eines wärmeren Wintermantels bin, denke ich mir, dass ein Blick in die Zukunft in Bezug auf die neuesten Trends im Bereich SEO gar nicht so verkehrt wäre. Man muss sich ja auf dem Laufenden halten. Und so habe ich einmal gründlich recherchiert und die SEO-Trends für 2018 zusammengetragen.

Richtig guter Content und Nutzerfreundlichkeit

Natürlich bleiben Keywords wichtig, und man sollte sie in den Metadaten, im Titel, im Text und bei Verlinkungen einsetzen. Doch wer sich krampfhaft an eine bestimmte Keyworddichte klammert und sich dann wundert, dass er trotz Einhalten einer solchen nicht besser rankt, der hat schon im letzten Jahr nicht richtig aufgepasst. In den Vordergrund rückt weiterhin die Optimierung von Websites für den Nutzer und nicht für die Suchmaschinen. Und dem Nutzer bringt es wenig Mehrwert, wenn er möglichst oft ein Keyword auf einer Seite vorfindet. Qualitativ hochwertige Inhalte führen zu besseren Nutzersignalen und zu einem besseren Ranking. Darüber hinaus spielen auch eine gute Strukturierung und eine geringe Ladezeit der Seite eine wichtige Rolle für die Nutzerfreundlichkeit einer Seite und wirken sich damit positiv auf das Ranking aus.

Übrigens: Was die Nutzersignale angeht, gehören direkte Website-Besucher – also Website-Besucher, die die URL einer Seite direkt in den Browser eingeben – zu den wichtigsten Faktoren. Um eine möglichst große Anzahl von direkten Website-Besuchern zu erzielen, ist vor allem der mehr oder weniger persönliche Kontakt zu potentiellen Nutzern gefragt. Durch das Verteilen von Visitenkarten, Flyern oder Broschüren kann man Nutzer direkt auf seine Website locken. Auch Bewertungssysteme sind hier hilfreich.

Featured Snippet – kleines Kästchen mit großer Wirkung

Für mehr und mehr Suchanfragen wendet Google Featured Snippets als schnelle Antwort für den User an. Dabei entscheidet Google selbständig, ob eine Passage im Text als Featured Snippet angezeigt werden kann. Die Passagen, die als Featured Snippet angezeigt werden, müssen die Suchanfrage in ein bis zwei Sätzen beantworten und werden dann an prominenter Stelle auf der Google-Seite präsentiert, was zu einem erhöhten Traffic auf der auserwählten Website führt.  Chancen haben hier also Seiten, die die wichtigsten W-Fragen zu einem Thema kurz und knapp beantworten. Hilfreich für den Rang eines Featured Snippets ist ein FAQ, ein Lexikon oder ein Glossar.

Sicherheit geht vor

Fast noch wichtiger als die Inhalte einer Seite ist inzwischen ihre Sicherheit. Die Verschlüsselung von Websites spielt für Google eine immer größere Rolle. Inzwischen werden im Chrome Browser bereits Seiten ohne HTTPS als unsicher markiert. Unsichere Seiten werden schlechter indexiert und eine Infektion mit Malware oder Trojanern bedeutet den Rankingtod. Es heißt also weg von SSL und hin zu HTTPS. Zudem sollte man seine Seite regelmäßig auf ihre Sicherheit prüfen und mit einer Firewall versehen.

Backlinks – weiterhin im Rennen

Auch die Backlinks bleiben in der kommenden Zeit wichtig für ein gutes Ranking – auch wenn man hier und da Gegenteiliges hören oder lesen konnte. Dabei muss man jedoch zwischen guten und weniger guten Backlinks unterscheiden. Nofollow-Links kommt beispielsweise inzwischen eine größere Bedeutung zu, wenn sie viele Websitebesucher bringen, weil sie von einer trafficreichen Seite gesetzt wurden und damit Besucher über den Link generieren. Die Websitebesucher erzeugen wiederum gute Nutzersignale und diese sind sehr wichtig für das Google-Ranking.

Ebenfalls zu beachten ist im kommenden Jahr der Linkabbau. Hierdurch können unter Umständen bessere Rankings erzielt werden, da Links, die aktuell für Google noch gut genug sind, demnächst als minderwertig eingestuft werden.

Voice Search und Longtail-Suchanfragen

Bereits jede fünfte Suchanfrage wird inzwischen per Voice Search gestellt. Damit beeinflusst Voice Search auch das Suchverhalten – Inhalte werden sich mehr und mehr an der natürlichen Sprache orientieren müssen, um dem gerecht zu werden und Longtail-Suchanfragen bekommen nach und nach eine immer größere Bedeutung. Zudem sollte auf die Anfragen der User möglichst genau eingegangen werden.

Optimierung für mobile Geräte – Mobile First

Wirklich neu wird im Jahr 2018, dass der Mobile First Index nun endgültig der führende Index werden wird. Denn Google hatte hier die ursprünglich geplante Frist noch einmal verlängert. Dabei gibt es kein bestimmtes Datum, zu dem der Index für alle Websites aktiviert wird, sondern er wird nach und nach für die Seiten ausgerollt.

Eine Optimierung der Webseiten in Hinblick auf mobile Geräte ist also im kommenden Jahr nicht mehr Kür, sondern Pflicht. Denn die mobile Version einer Website wird dann höher bewertet als die Version für den Desktop. Diese Entwicklung ist schon lange zu erwarten, verkündete Google doch bereits 2015, dass über 50 Prozent der Suchanfragen von mobilen Endgeräten ausgehen.

Fazit

Wir sehen: Wirklich neue Ranking-Faktoren gibt es auch im nächsten Jahr so gut wie gar nicht, dennoch gibt es einen eindeutigen Trend in Richtung quality rules! Der Fokus bewegt sich weiter Richtung Mehrwert der Websites für den Nutzer. Aus der Search Engine Optimization wird mehr und mehr eine User Experience Optimization.

Zu guter Letzt sollte nicht unerwähnt bleiben: so wirklich in die Karten gucken lässt sich Google ja nach wie vor nicht, und der Google Algorithmus lernt zudem selbst mit jeder Suchanfrage hinzu. So leiten sich auch die Trends für 2018 weitestgehend aus Erfahrungswerten und Tests von Spezialisten ab.

Veröffentlicht von Michaela Groß

Autorin, Texterin, Lektorin